Marburger3

marburger drei

Home of Arts
and Creative Business

DAS HAUS

Das Haus an der Marburger Straße 3 ist eines der wenigen repräsentativen Gewerbe- und Wohnhäuser in Berlin Charlottenburg, das den Krieg ohne Schaden überstanden hat. Während ganze Häuserzeilen im nahen Umfeld sowie auch der Großteil der nicht weit entfernten Gedächtniskirche zerstört wurden, blieb die Marburger Straße 3 wie durch ein Wunder unangetastet.

Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude wurde im Jahre 1897 von dem jüdischen Bankier Paul Mühsam und seinem Sohn erbaut und ist ein außerordentliches Zeugnis der Berliner Gründerzeit. Insbesondere die prächtige Fassade zeugt von architektonisch hochwertiger Handwerkskunst. Um dieses Denkmal zu erhalten, führt der jetzige Eigentümer regelmäßig Instandhaltungsmaßnahmen durch und sorgt so für das Fortbestehen der geschichtsträchtigen Immobilie an der Marburger Straße 3.

Als Seitenstraße vom Kurfürstendamm und damit nur ein paar Gehminuten vom KaDeWe entfernt, bietet das Haus einen idealen Standort für Wohnungen und Gewerbeeinrichtungen. Die Mieter der Marburger Straße 3 schätzen früher wie heute die zentrale Lage in Berlin City-West und das repräsentative, hochwertige Ambiente des Objekts.

Auch war die Marburger Straße 3 schon früher ein Zuhause für Kreative und Denker. Zu den Mietern zählten u.a. Universitätsprofessoren, Ärzte, Ingenieure und angesehene Kaufleute. Daran anknüpfend soll die Marburger Straße 3 auch heute ein Zentrum für Kunst, Design, Innovation und Kommunikation sein, ganz nach dem Motto: 

“Home of Arts and Creative Business”.

DIE GESCHICHTE

Die Geschichte der Marburger Straße 3 beginnt im Jahre 1897. Erbaut von dem jüdischen Bankier Paul Mühsam, wurde das Haus ein fester Bestandteil des historischen Berlins. Während das Gebäude der Marburger Straße 4 an die Marienstiftsstiftung verkauft wurde, verblieb das der Marburger Straße 3 im Eigentum der Familie Mühsam. Tochter des Bauherrn ist die spätere Eigentümerin Hildegard Dahlmann, nach der u. a. die heutige Dahlmannstraße in Wilmersdorf benannt ist.

Von Beginn an war die Marburger Straße 3 ein beliebter Ort zum Wohnen und Arbeiten. Gerade in den 1920er und frühen 1930er Jahren wohnten namhafte Mieter in der Marburger Straße 3. Eine Besonderheit zu dieser Zeit: alle Mieter hatten schon seit 1908 einen eigenen Telefonanschluss in ihren Wohnungen. Ab 1933 änderte sich die Situation schlagartig. Das NS-Regime kam an die Macht und es begann eine gefährliche Zeit für die Familie Mühsam. Der Erbauer Paul Mühsam war jüdischer Abstammung und auch seine Kinder waren somit zumindest halbjüdisch. Die Eigentümer waren in Gefahr und so auch das Haus. Viele jüdische Haushalte wurden während der NS-Zeit versteigert. Das Schicksal der Marburger Straße 3 stand auf dem Spiel. 

Den Erbinnen Paul Mühsams, Ehefrau Else Mühsam und Tochter Hildegard, gelang es, das gemeinsame Eigentum durch die Kriegszeit zu bringen, ohne es zu verlieren. Zwar erfolgte eine nationalsozialistisch angeordnete Rückübertragung des Hauses an die Nichtjüdin Else Mühsam, jedoch blieb im Grundbuch die Tochter Hildegard als Erbin eingetragen.
Weshalb die Marburger Straße 3 und ihre Eigentümer verschont wurden, ergibt sich aus einem Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Else Mühsam, die Gattin des Erbauers Paul Mühsam, war selbst keine Jüdin. Somit war die Tochter Hildegard lediglich Halbjüdin. Auch heiratete Hildegard mehr als nur einmal. So erwarb sie durch eine ihrer Ehen neben der deutschen auch die dänische Staatsbürgerschaft und war somit vor Verfolgung besser geschützt als andere Juden zu der damaligen Zeit. Auch könnte zum Vorteil der beiden Eigentümerinnen beigetragen haben, dass sich unter den Mietern in erster Linie „arische“ Hausbewohner befanden und so kein Aufsehen um die hinter den Mietern stehenden Eigentümer entstand.

Ab dem Jahre 1943, während des Zweiten Weltkrieges, wurden fast sämtliche Bauten im unmittelbaren Umfeld der Marburger Straße 3 zerstört. Wie durch ein Wunder wurde die Immobilie an der Marburger Straße 3 verschont.

Nach Kriegsende erfolgte eine weitere Diskussion um die Eigentumsverhältnisse der Immobilie. Schlussendlich beschloss Else Mühsam ihrer Tochter Hildegard das Eigentum wieder zurück zu übertragen. Dies gestaltete sich allerdings schwieriger als erwartet. Es kam im Rahmen dessen zu einem Zerwürfnis Hildegards mit ihrem damaligen dänischen Ehemann. Es folgte die Scheidung. Ihr Anwalt war Hildegards späterer Ehemann Ernst Dahlmann. Ab 1947 war Hildegard Dahlmann die alleinige Eigentümerin der Immobilie an der Marburger Straße 3.

IMPRESSIONEN